Willkommen auf Zona Nucleare (Nukleargebiet)
Die Behandlung der Angelegenheit über Atommüll-Endlager
in Italien und diesbezügliche Inhalte werden Neutral durchgeführt. Ich
werde hauptsächlich im Internet verbreitete Nachrichten erarbeiten.
Für Hinweise über Fehler bzw. Neuigkeiten bedanke ich mich jetzt schon.
In
Zusammenarbeit mit
Derzeit
hatte ich nicht die Möglichkeit alles einzufügen, ich habe mich bemüht
eine syntetische und doch komplette Einführung über "Atomkraft" und
nationalen Atommüll-Endlager in Italien.
November 1987
Nach dem Tschernobyl-Desaster, ein Referendum sollte die
Nuklearnutzung in Italien regeln.
65,1 % Italiener wählten. Das Ergebnis:
- Italien sagt nein (80,6%) zum Bau von Atomkraftwerken in Italien
- Italien sagt nein (71,9%) an der ENEL-Beteiligung von Atomkraftwerken
im Ausland.
- Italien sagt nein (79,7%) zu Förderbeiträgen zugunsten von
Atomkraftwerken.
Radioaktive Abfälle sind heute noch ohne große
Sicherheitsvorkehrungen in verschiedenen Stellen gelagert (i.d.R.
Nahe der alten Atomkraftwerke).
März 2003
Die
italienische Regierung ernennt den Vorsitzenden der SOGIN (Gesellschaft
zur Verwaltung der Nuklearanlagen) als Handlungsbevollmächtigten
Kommissar für die Sicherung der Nuklearabfälle aus ganz Italien (General
Carlo Jean). Außerdem erhält er auch den Auftrag den Abbauvorgang
einzuleiten:
- der Atomkraftwerke Garigliano (Caserta), Trino Vercellese (Vercelli),
Caorso (Piacenza) und Latina.
- der Kraftwerke der Anstalt für neue Technologie, Energie, Umwelt und
Atomkern.
- der radioaktiven Lager Eurex und Fiat Avio di Saluggia (Vercelli), des
Plutoniumwerk und Aufbereitungsanlage Casaccia (Roma), ITREC Trisaia (Matera),
der Nuklearanlage FN Bosco Marengo (Alessandria).
Somit beginnt die Suche nach einem geeigneten Atommüll-Endlager in
Italien. Eine Expertenkommission arbeitet mit der Sogin.
Ab diesem Zeitpunkt hört man inoffiziell, daß eine geeignete Stelle in
einer dieser Regionen in Fragen kommt: Apulien, Sizilien, Toskana,
Basilikata und vor allem Sardinien.
November 2003
Ein
Dekret verabschiedet von der italienischen Regierung (Ministerrat
Nr. 131 vom 13. November 2003) auferlegt per Gesetz, daß in Scanzano
Jonico, einer kleinen und ruhigen Ortschaft der Region Basilikata (Suditalien),
50.000 Tonnen Atommüll unterirdisch und endgültig gelagert werden,
d.h. der gesamte Atommüll Italiens und somit auch das größte
Atommüll-Endlager Europas.
Die von der Regierung für den Bau beauftragte Firma wird die Sogin
sein, gleichzeitig zuständig für die Realisierung der Anlage General
Carlo Jean.
Die Regierungsexperten sind der Meinung, daß Scanzano Jonico dieselbe
Gebietsgestaltung hat, wie die in USA ausgewählte Stelle für den
gleichen Zweck. Doch das amerikanische Gebiet (W.I.P.P. > Waste
Isolation Pilot Plant) befindet sich im Wüstengebiet von New Mexico.
Weit entfernt von bewohnten Ortschaften und Landwirtschaftsgebieten.
Carlo Rabbia (international berühmten Wissenschaftler und
Vorsitzender des C.N.R.- Nationale Forschungsinstitut Italiens) hat in
einem nationalen Fernsehinterview Zweifel über eine eilige und
bedenkliche Auswahl geäußert.
Die
italienische Regierung bestätigt, dass der Atommüll in 800 m Tiefe in
einer großen Steinsalzblase mit höchster Stabilitätsgarantie gelagert
wird. Doch die Stelle befindet sich zwischen zwei Tonschichten und
könnte, nach Meinung einiger C.N.R. Wissenschaftler nachgeben.
Die Entscheidung der Regierung Berlusconi, Scanzano per Dekret zum
Atommüll-Endlager zu bestimmen, erfolgte ohne wissenschaftliche Basis.
Die Studie erfolgte (laut Worte des Generals Carlo Jean)
grundsätzlich auf der Grundlage von nicht erneuerten Landkarten, zum
Teil auf dem Stand von 1977, d.h. vor dem Erdbeben 1980 (Kampanien
und Basilikata) und 1990 (Basilikata). In USA wurde vor der Wahl des
Lagers und vor Ort, nicht auf Landkarten, 25 Jahre lang kontrolliert.
Außerdem befindet sich die Lagerstelle Scanzano unterhalb der
wachstumsreichen Ebene von Metaponto (Stadt von Pitagora), die so
wachstumsreich ist, dass sie als "Kalifornien Italiens" bezeichnet wird;
hier baut man, zusammen mit Sizilien, die größte Menge an erstklassigem
Obst an.

Zweifellos erfolgt die Wahl auf ausschließliche Entscheidung der
Regierung. Die Basilikata weigert sich entschieden zum Atommüllfriedhof
Italiens abgestempelt zu werden. Die Bevölkerung demonstriert
friedlich über 20 Tage, Auto- und Eisenbahn sind lahmgelegt.
Sizilien und Kalabrien werden vom Rest Italiens abgetrennt. Alle Züge
die Rom mit Süditalien verbinden, verkehren nicht mehr. Der Zugang zu
FIAT-Werk Melfi wird blockiert.
Die Entscheidung, Scanzano als Atommüllendlagerstelle auszuwählen, wird
stark angezweifelt und gerät verstärkt in Kritik aus folgenden Gründen:
- Die Atommüllendlagerstelle befindet sich in der Nähe von 3 großen
Staudämmen, die die Landwirtschaftsbewässerung der Regionen Basilikata
und Apulien sicherstellen u.a. auch die größte davon Europas verdichtet die über eine Kapazität von über 450 Millionen Kubikmeter
Wasser verfügt.
- Die Atommüllendlagerstelle befindet sich unweit vom Meer, an einer
Stelle, die durch Küstenerosionen stark überschwemmungsgefährdet ist.
- Die Basilikata ist eine der Regionen Italiens, die durch Erdbeben
stark gefährdet ist. Sogar Regierungsexperten haben zugegeben, daß hier
vertiefte Studien über die Atommüllendlagerstelle und dessen Umgebung
notwendig sind. Solche Studien in gleichen Lagen haben in anderen
Ländern z.B. USA langjährige Vertiefungen benötigt.
- Die Entscheidung der Regierung ist ohne Verhandlungen mit der Region
Basilikata und den betroffenen Stadtverwaltungen getroffen worden.
- Der Atommüllendlagerstandort befindet sich in einem großen
historischen- und archäologischen Naturschutzgebiet. Die Gegend um
Scanzano steht unter europäischen Schutz insbesondere durch die Flora-
und Fauna. Unweit befindet sich auch Matera, "die Stadt der Sassi" und
UNESCO Weltkulturerbe seit 1994.
Die Basilikata war Teil des griechischen Reiches.
- Landwirtschaft und Fremdenverkehr sind hier stark entwickelt und
stellen Haupteinnahmequellen dar .
Die von der AIEA (Internationale Agentur Atomkraft) beschlossenen
Grundregeln bezüglich Nuklearlagerung sind hier nicht eingehalten worden.
Beim Treffen der Entscheidung Scanzano als Ort der
Atommüll-Endlagerstelle auszuwählen, ist auch nicht berücksichtigt
worden, dass unweit ein Naturgaswerk vorhanden ist. Die Stelle ist
weniger als 100 m (328 feet or 109 yards). Außerdem: Die Küstenlinie des
naheliegenden Jonischen Meeres wird ca 1 Meter im Jahr überschwemmt, d.h.
dass in hundert Jahren die Stelle sich im Meer befinden könnte.
Dezember 2003
Die italienische Regierung, auf Antrag der Region Basilikata -
unterstützt von fast allen 21 Regionen Italiens, entscheidet das
Dekret zu modifizieren.
Das neue Dekret Nr. 314 vom 14.11.2003 sieht folgendes vor:
- Die Nominierung einer neuen Expertenkommission
- Die Feststellung der fähigen, d.h. in Frage kommenden Gebiete um diese
dann als zentrale Atommüll-Endlagerstellen zu wählen.
D.h., dass in maximal 1 Jahr die gleiche Situation vorhanden sein wird.
Juli 2004
Die Expertenkommission steht noch nicht.

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